BNF: Ein Netzwerk mit gegenseitigem Vertrauen

Der "Bäuerliche Notstandsfonds - Menschen helfen" mit treuen Partnern auf der Agrialp 2021.

BNF-Obmann Josef Dariz dankte für das große Vertrauen und die langjährige Unterstützung.

SBB-Landesobmann Leo Tiefenthaler unterstrich den großen Wert und die Notwendigkeit des "Bäuerlichen Notstandsfonds - Menschen helfen" für Südtirol.

Die Landwirtschaftsmesse Agrialp in Bozen bot den idealen Rahmen auf die Gründung, die Entwicklung und die Tätigkeiten des Bäuerlichen Notstandsfonds zurückzublicken.

Nach dem Vorbild von Hilfsorganisationen im Ausland, wurde am 15. März 1990 die „Notstandsvereinigung der Südtiroler Bauern“ auf Initiative des Südtiroler Bauernbundes und der bäuerlichen Organisationen gegründet. „Es war damals der Wunsch, sich selbst im Land zu helfen, wenn Schicksalsschläge die Existenz der Familie bedrohten,“ erklärte Josef Dariz. Er war Gründungsmitglied und ist seither Obmann des Vereines, der sich inzwischen „Bäuerlicher Notstandsfonds – Menschen helfen“ nennt.

In den ersten Jahren galt es, die Organisation bekannt zu machen, von deren Notwendigkeit zu überzeugen und Spender zu sensibilisieren. Es wurden eigene Spendenaktionen und Benefiz-Veranstaltungen mit anderen Partnern organisiert. „Eine der treibenden Kräfte war damals Gerda Furlan“, betonte Josef Dariz. Immer mehr Menschen wurden auf den BNF aufmerksam, organisierten unterschiedliche Veranstaltungen und sammelten Spenden, allen voran die bäuerlichen Organisationen.

Vertrauen ist die Basis
Das Vertrauen in die Arbeit des BNF wurde immer größer und dadurch stieg auch die Bereitschaft von vielen Privaten, Firmen und Vereinen, zu spenden und damit Menschen in Not zu unterstützen. Es entwickelte sich ein großes Netzwerk, mit langjährigen Unterstützern. Stellvertretend für ganz viele freiwillige Unterstützer waren auf der Agrialp die „Südtiroler Flugretter“, der Kiwanis Club Bozen und der Landesfeuerwehrband vertreten.

Erich Näckler, Initiator und Koordinator des Kalenders „Flugretter helfen“ erinnerte sich, wie er vor vielen Jahren eine Hilfsorganisation als Partner gesucht hat. „Als ich mit der Idee des Kalenders an den BNF herangetreten bin, wurde ich mit offenen Armen aufgenommen“, blickte er zurück. Seither sind 15 Jahre vergangen. Aus der jährlichen Kalender-Aktion konnten bisher 75 Familien mit 260.000 Euro unterstützt werden und die Zusammenarbeit geht weiter. Der neue Kalender „Flugretter helfen 2022“ ist bereits erschienen und ist gegen eine Mindestspende von 15 Euro erhältlich.

„Kindern zu dienen und sie zu unterstützen, ist in der DNA der Kiwaner“, sagte Günther Bellutti, langjähriges Vorstandsmitglied des Kiwanis Club Bozen. Seit 2010 unterstützt der Club das BNF-Hilfsprojekt „Zukunft schenken“. Bisher konnte die Ausbildung von 46 Jugendlichen aus bedürftigen Familien mit 200.000 Euro unterstützt werden. Bellutti ergänzte: „Wir wissen, dass die Fälle vom BNF geprüft werden und jeder Euro in berechtigten Notsituationen eingesetzt wird.“

Ein besonderes Verhältnis besteht zwischen dem BNF und den Freiwilligen Feuerwehren in Südtirol. Beide treten immer bei akuten Notfällen auf, schnell, zuverlässig, unbürokratisch und ehrenamtlich – zuerst die Feuerwehr, dann der häufig auch der BNF. Wolfram Gapp, Präsident des Landesfeuerwehrverbandes verwies auf eine Gemeinsamkeit aller Anwesenden auf der Agrialp-Aktionsbühne: „Das Helfersyndrom verbindet uns. Es ist unser Antrieb und unsere Motivation dort zu helfen, wo Hilfe gebraucht.“

Die bäuerlichen Organisationen sind seit der ersten Stunde ein wichtiger Bestandteil des BNF. Stellvertretend dafür waren Landesobmann Leo Tiefenthaler, Landesbäuerin Antonia Egger, Bauernjugend-Landesobmann Raffael Peer und der Präsident-Stellvertreter der Seniorenvereinigung Hansi Weissensteiner zu Gast beim Podiumsgespräch. Sie unterstrichen die Wichtigkeit dieser Hilfsorganisationen, die Weitsichtigkeit der Gründungsmitglieder und ehrenamtliche Arbeit des neunköpfigen Vorstandes. Außerdem berichteten sie von persönlichen Erfahrungen, auch von Fällen, wo der BNF helfen konnte.

2602 Familien wurde geholfen
In den vergangenen 30 Jahren hat der Bäuerliche Notstandsfonds – Menschen helfen insgesamt 2.930 Notstandsgesuche bearbeitet. 2602 Familien erhielten Unterstützung, und so manche Existenz wurde damit gesichert. Alle bäuerlichen Vertreter äußerten den Wunsch für die Zukunft, dass es BNF nicht brauchen möge, wohlwissend, dass dies sicher nicht der Falle sein wird. Antonia Egger forderte alle Menschen auf: „Geht mit offenen Augen durchs Leben. Es gibt viele Notsituationen und Schicksale. Versuchen wir, sie wahrzunehmen und helfen.“

Zum Abschluss nutzte BNF-Obmann Josef Dariz die Gelegenheit allen von Herzen zu danken, die in den vergangenen 30 Jahren einen Betrag geleistet haben, besonders den unzähligen Spendern: „Mit jeder Spende, schenkt ihr uns Vertrauen. Mit jeder Spende steht ihr Betroffenen zur Seite und schenkt ihnen neue Hoffnung!“